1. |
Bin nicht mehr
03:08
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triff mich hinterm hauptbahnhof
lass mich nicht allein
wie viele jahre habe ich noch
bin nicht mehr nur mein
komm mit mir ins pfandleihhaus
tausch dein leben ein
was du warst vergisst du hier
bin nicht mehr nur mein
dreh dich in deinem holzsarg um
fühl dich wieder frei
grüß den staub am rand von mir
bin nicht mehr nur mein
streck dich in der gussform aus
wachse und gedeih
teile die person mit mir
bin nicht mehr nur mein
triff mich hinterm eichbaumsee
triff mich in einem eiscafe
mach dass ich mich selbst versteh
mach dass ich mir selbst vergebe
zeig mir meine grenzen auf
kleine geister sterben aus
gebe mich auf im selbstverbrauch
löse mich auf im lebenslauf
sag mir heute was ich denke
sag mir ewig was ich bin
gib mir kurz nur eine meinung
meinem dasein einen sinn
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2. |
Alles ist kaputt
02:44
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ich möchte mir nichts leisten
ich will mich nicht verdienen
ich bin nicht in der stimmung
ich bin mir nur im weg
laufen zurück erinnern gar nichts
am morgen gibt es nebel bald sehen wir schlechter
wir werken uns nieder und ringen uns her
schleichen auf pfoten uns gibt es nicht mehr
hast du keine wahl
oder kein gefühl
aufgeklaffte körper
den krempel vor die tür
alle wollen mich sehen
will keinen mehr erkennen
ich drehe mich selbst
und niemand mehr um mich
laufen zurück erinnern gar nichts
am morgen gibt es nebel bald sehen wir schlechter
wir werken uns nieder und ringen uns her
lecken die wunden uns gibt es nicht mehr
das was du um dich trägst schützt dich nicht
dein freiraum den du dir gibst ist viel zu eng und tief gebaut
wenn du glaubst du hilfst dir selbst geh endlich wieder raus
hast du keine wahl
oder kein gefühl
alles ist kaputt
alles ist kaputt
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3. |
Frag Potjomkin
02:39
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brich die zelte ab wir fahren los
weiß es nicht doch spüre wo
schatten liegen sind reale
frei erfunden unsere tage
setz dich zu mir das ist alles was vor ihnen lag
kommen sie wieder kenn ich jeden schon
und die antwort auf die frage ob das was neues war
kommen sie wieder um zu verstehen
wenn ich rausgehe kenn ich jeden schon den ich sehe
es ist immer wie es soll
es ist immer nur aus gold
alles aus gold
so wie es soll
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4. |
In eigener Sache
02:40
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ich bin in eigener sache
die idee schleift sich ein
ich bleibe bei meinen gedanken
ich bleibe damit allein
bleib du bei deinen gedanken
lass mich mit mir allein
nenn es eigentum nenn es last
doch du kennst meine geschichte nicht
geh zur pforte hin schließ sie dicht
weil es nur für mich wichtig ist
wollen gedanken über zäune
bleibt die hälfte davon hängen
wo span ist liegen leichen
konstrukt durch form verdrängt
nur der runde kann da passen
der grund will sich erhängen
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5. |
Tannenbäume
04:46
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da oben lasst mich bitte wintern weil dort immer winter bleibt
die lungenflügel durch die kälte sind schon ganz erfroren
bald gefriert die stimme verstummt der schrei
schmerz zieht in den körper kriecht sich fest im fell
reicht mir keine hände ich friere denn ich will
schon fast verloren
die hülle grüner nadeln reiß ich wieder aus dem holz
der stamm ist morsch durch viele worte innen hohl es fehlt der halt
keine deutsche eiche hier ist niemand stolz
hoffe nicht auf sommer auf schmelzend frost und schnee
nur wer friert kann zittern sich wehren tut auch weh
gib mich auf dich fragt niemand
gib mich auf und geh
ich komme nie wieder
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6. |
Beton im Garten
01:45
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alles was ich sage
hat für dich scheinbar kein gewicht
du drehst dich um auf die frage
wie wichtig bin ich für dich
was du nicht verstehst das ist gleich schlecht
was du nicht so siehst das ist nicht gerecht
hast du überhaupt noch andere gedanken
alles dreht sich nur noch ums geld
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7. |
Terrakotta
02:49
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so oft sehe ich in gesichter aus ton
die augen der blick bleiben ohne funktion
ihr ausdruck gebrannt in den falten zu roh
erscheinung und handeln erliegen sich schon
ein ort unterkellert
sitzen tief im verlies
schlag die erde auf
schlag sie auf
halten sie den schritt
hier wacht der general
bröckelt schon der kopf
im staub liegt die moral
hände ohne kraft zeigen weiter nach vorne
in die höhle getreten in der senke geboren
mit plastik eingeschmiert und gebadet im chlor
am halogen getrocknet ist gestalteter zorn
ich schreite immer weiter vorwärts
doch aufs ende geradezu
der bruch in dem wir leben
sieht von oben aus wie not
immer weiter
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8. |
Niemals
03:12
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die füße unterm tisch der blick ist wieder leer
friss besser was du willst nicht was man sonst verzehrt
farbenbrei der tiefe treibt im kanal zu lang
im hauptzweck dieser schleife glaubt bald einer dran
du wirktest immer heiter
da vorne ist noch licht
zurück geht es immer einfach
ein wort nur und mehr nicht
der bann ist ungebrochen der sohn schleppt sich hervor
der wechsel in den zeiten steht dort am gartentor
es muss nie mehr so sein wie es einmal war
wenn nicht noch am nabel hängt das letzte jahr
zurück ist immer einfach
nach vorne immer schwer
ich hab es oft genug versprochen
doch steh jetzt mit leeren händen hier
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9. |
Müde Wege
02:50
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die hölle das sind immer die anderen
die qual das sind immer die anderen
das schlimme das sind immer die anderen
die fehler die sind immer nur wir
das umdrehen das ist immer dasselbe
das schlucken das ist immer dasselbe
das schweigen das ist immer dasselbe
die fehler die sind immer nur wir
die hölle das sind immer die anderen
so grausam das sind immer die anderen
abscheulich das sind immer die anderen
die fehler die sind immer nur wir
das kichern das ist immer dasselbe
das nicken das ist immer dasselbe
das scheitern das ist immer dasselbe
die fehler die sind immer nur wir
die müden wege leeren sich
da sehe ich aus dem fenster
drüben dimmen sie die lichter
drinnen in mir nichts mehr
zu oft schließe ich die wohnung auf
zu oft sitzt da dann keiner
zu oft lege ich mich schlafen bald
zu oft träume ich nicht weiter
ja das schweigen ist dasselbe
nein die fehler sind nur wir
ja das schweigen bleibt dasselbe
nein die fehler bleiben wir
denn ich sperre dich hier ein
dies ist dein neues zu haus
denn ich sperre dich hier ein
nur die hoffnung darf raus
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10. |
Bleibt nur der Wahn
04:19
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stagnation ist optional
leichter gesagt als getan
fremdbestimmtes denken stets fatal
es schwindet der sinn
bleibt nur der wahn
dafür gebe ich mich nicht her
es gibt keinen fortschritt mehr
ich habe angst vor dem großen
bin ein teil der saat
liege inmitten der felder
nichts ist schlimmer als dein rat
wenn du dich räusperst
sag mir bitte auch
gibt es da noch menschen
menschen die ich brauche
wir sollen uns hinstellen
und winken im spalier
das ist unser merkmal
ein gezähmtes tier
dafür geben wir uns nicht her
es gibt keinen fortschritt mehr
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11. |
Sirenen
04:23
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die stimme der ich folge
zeigt sich mir nun als ein lockruf
ich kann mich nicht verschließen
alles muss hinaus
unter meinen schritten tun sich türen auf
alles fällt heraus
ich weiß nicht warum ich hierher gegangen bin
ich weiß nicht wer mir das riet
draußen sind wir was wir sind
und bei uns selbst was wir glauben
jetzt werden die schwingungen stärker die töne greller
weil nicht sicher ist was als nächstes kommt
und jeder neue aufschluss über diesen ort
lässt mich weiter um ihn irren
vielleicht hätte ich niemals zuhören dürfen
sicher sogar
hör hin wenn du musst
aber hör weg wenn du irgendwie kannst
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